Friedrich II. Markgraf von Brandenburg
Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches

Friedrich II. baut das Schloß in Cölln.

 

Friedrich II. Burggraf von Nürnberg Markgraf von Brandenburg Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches

1413 Tangermünde - 10. Februar 1471 in Neustadt/Aisch


Friedrich II. wird als der eigentliche Begründer des brandenburgischen Fürstenstaates bezeichnet und war der erste Hohenzoller, der in der Mark geboren worden war. 1413 kam er in Tangermünde in der Altmark zur Welt. Er lebte ständig in Brandenburg und hielt sich zugunsten der kurfürstlichen Angelegenheiten von den Reichsgeschäften fern. Die konsequente Durchsetzung landesherrlicher Vollmachten trug ihm den Namen „Eisenzahn“ ein. 1441 heiratete er Katharina von Kursachsen (+ 1476), Tochter Kurfürst Friedrichs I. von Sachsen.

 

1442 zwang Friedrich II. die Bürger, ihm ein Grundstück für den Bau seines Residenzschlosses abzutreten.
Er verbot den Bürgern, politische Bündnisse einzugehen, und ließ die Ratsherren aus der Stadt jagen. Die Reaktion der Einwohner, den „Berliner Unwillen“ von 1447/48, in dem die Bürger das Hohe Haus stürmten und den Schloßbau behinderten, unterdrückte er.

 

WARUM  errichtete der Kurfürst ein Schloß auf der Spreeinsel?
Zum einen strebte Friedrich II. danach, die landesherrlichen Rechte wiederherzustellen, die den Markgrafen abhanden gekommen waren. Zum anderen griff er die neue Idee auf, feste Residenzen in seinen Landen zu etablieren. Er war des Herumziehens von einem Ort zum anderen müde und die Präsenz des Fürsten in der Stadt festigte seine Landesherrschaft. Im Zuge der weiteren Entwicklung gehörte das Berliner Schloß zu den sechs großen Landesschlössern Brandenburgs:
Potsdam, Saarmund, Spandau, Köpenick, Oderberg.

Der Friedrichsbau hatte vermutlich den Umfang und Grundriß des Joachims-Schlosses und jenseits des Grabens einen Schloßgarten auf dem Gelände des späteren. Zwischen dem 19. Februar und 16. März 1451 bezog der Kurfürst das Schloß und verlegte das kurfürstliche Hofgericht von Tangermünde nach Cölln. Das Berliner Schloß war architektonisches Symbol des kurfürstlichen Durchsetzungsvermögens und des Sieges über die Unabhängigkeit von Bürgern und Adel. In den folgenden Jahrhunderten setzte es den künstlerischen Maßstab für die Entwicklung der Kunst in der Mark Brandenburg.

 

1447 erwarb Friedrich II. das landesherrliche Kirchenregiment, das Recht zur Bischofsinvestitur. 1467 trug ihm Papst Paul II. die böhmische Königskrone an - die er ablehnte, da er krank und müde war. Die Hohenzollern waren zu einem der mächtigsten und angesehensten Geschlechter im Reich aufgestiegen.
Friedrich II. aber zog sich nach Franken zurück und starb am 10. Februar 1471 in Neustadt/Aisch starb. Seine Witwe Katharina kehrte nach Brandenburg zurück und starb 1476 im kurfürstlichen Schloß an der Spree. Sie wurde im Kloster bestattet.

 

Der Orden, die „Gesellschaft unserer Lieben Frau“, war eine religiös ausgerichtete weltliche Ordensgemeinschaft zur Erfüllung ritterlicher Ideale. Durch eine strenge Organisation sollte der Adel an den Landesherrn gebunden werden, der zugleich Ordensgroßmeister war. Der Orden war am 28. Mai 1443 in der Marienkirche auf dem Harlunger Berg zu Brandenburg gegründet worden. Diese Klosterkirche hatte Kurfürst Friedrich I. mit reichen Stiftungen bedacht. Sie wurde im 18. Jahrhundert abgerissen.
Auch Frauen durften dem Orden angehören. Vielleicht aus Mangel an bereitwilligen Männern? Denn das erklärte Ziel, „die Milderung der Sitten“ in der Mark, wurde nicht erreicht.

Die Symbolik des Ordenszeichens ist komplex. Die Gliederkette mit ihren Premtzen (mittelalterlichen Folterinstrumenten) und Herzen deutet an, daß die Mitglieder ihren „frechen Mut, Eigenwillen und Wollust“ bezwingen und ihr Herz mit „Premtzen wahrer Reue, Beichte und Buße kasteien“ sollten.
Das anhängende Kleinod mit Marienbild und Schwan mahnt an die „Himmelskönigin“. Der Schwan als Symbol der Freiheit gemahnt an Tod und Weltengericht. Ihn umgibt die „Dwele“, ein gewundenes Halstuch als Symbol der Reinheit. Zwei mal fünf  Fransen mit Glöckchen symbolisieren die Zehn Gebote: Die Glöckchen ermahnen zu Wachsamkeit und an die Bereitwilligkeit, gute Taten zu verrichten.

 

Gerhild H. M. Komander

 

Literatur:
Johannes Schultze: Die Mark Brandenburg, Bd. 3, Berlin 1963.
Günther Schuhmann: Die Hohenzollern-Grablegen in Heilsbronn und Ansbach, München und Zürich 1989.

 

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