Ola Alsen
Biografien Berliner Frauen
Ruth Andreas-Friedrich
Anna Amalie, ein Leben mit der Musik
- Sie war eine auffallende Schönheit und ihrer Boshaftigkeit wegen gefürchtet. Die wertvolle Musik-Sammlung der passionierten Komponistin mit der Partitur der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach wurde zu einem Ausgangspunkt der beginnenden Bach-Pflege im Zeitalter der Aufklärung.
Zum 100. Geburtstag der deutsch-amerikanischen Philosophin Hannah Arendt (1906-1975)
„Nur das ist wahr, dem wir bis zuletzt die Treue halten"
Hannah Arendt interessiert sich nicht für Politik. Ab 1933 sieht sie sich dazu gezwungen. Die plötzliche Unzuverlässigkeit ihres Heimatlandes und die unerwartete Gefahr als Jüdin geboren zu sein, sind die Bedingungen, unter denen Hannah Arendt erstmals politisch denkt, eine Aufgabe, zu der sie von sich aus nicht neigt.
„Traum meiner Jugend, Erfüllung im Alter! Ich sterbe als Republikanerin.“
Eine Erinnerung an Minna Cauer zum 100. Todestag
Hedwig Dohm: Ihre Waffe war die Feder
Tochter, Mutter, Ehefrau, Ernährerin und Gefährtin war Hedwig Dohm. Schriftstellerin, Publizistin, Übersetzerin und Frauenrechtlerin war sie. Die zierliche, scheue Person mit der zarten Gestalt und verblüffend schönem Gesicht war eine unerschrockene Streiterin für die Menschenrechte.
Dorothea Sophie Markgräfin und Kurfürstin von Brandenburg
Sie gebar dem Gemahl mehr Kinder als die erste Frau, begleitete ihn auf allen seinen Feldzügen, gründete eine Stadt, siedelte Flüchtlinge an, stiftete Kirchen, ein Predigerwitwenhaus, baute Schlösser und pflegte ihren Mann, als er müde und krank die letzten Lebensjahre verbrachte. Es nützte ihr alles nichts.
Elisabeth Christine - Diplomatin, Schriftstellerin, Übersetzerin und Malerin
Elisabeth Christine Herzogin von Braunschweig-Bevern heiratete 1733 den Kronprinzen des preußischen Königreichs, der 1740 als König Friedrich II. den Thron bestieg. Die Königin von Preußen war als Diplomatin, Schriftstellerin, Übersetzerin und Malerin tätig. Aufgewachsen ist sie im herzoglichen Schloß zu Wolfenbüttel.
Mathilde Jacob, für Rosa Luxemburg und einen demokratischen Sozialismus
153 Briefe schrieb Rosa Luxemburg in den Jahren 1913 bis 1918 an Mathilde Jacob, davon 148 aus dem Gefängnis. Die Briefe von Mathilde Jacob an Rosa Luxemburg sind nicht erhalten. Heinz Knobloch schreibt; „natürlich nicht“.
Wieso?
Mein Leben rast wie ein Sechstagerennen ...
Die Schriftstellerin Irmgard Keun, kein leichtes Mädchen
„Gilgi, eine von uns" erscheint 1931, wird 30 000 Mal verkauft. Da hat die Autorin wohl „eine Sensation durchgemacht", wie ihre Romanfigur Doris, „das kunstseidene Mädchen", sich ausdrückt. Kritiker, Männer und Frauen, über-schlagen sich, die einen vor Begeisterung, die anderen vor Empörung.
Louise Henriette - Mit Charme, Diplomatie und Kapital zum Wohle Brandenburgs
Die junge Niederländerin Louise Henriette von Nassau-Oranien, die dem armen Kurfürsten von Brandenburg 1646 im Oude Hof im Haag das Ja-Wort gab und ihm in das vom Krieg verwüstete Land jenseits der Elbe folgte, stammte aus einer der reichsten und angesehensten Familien Europas. Mit voller Kraft und ihrem Vermögen setzte sie sich für den Wiederaufbau des Landes ein. Ihrer Diplomatie verdankte Brandenburg die erneute Annäherung an Polen, ihren wirtschaftlichen Kenntnissen die Einführung moderner landwirtschaftlicher Methoden.
Rosa Luxemburg. Mord im Auftrag einer demokratischen Regierung
Mathilde Jakob war fasziniert von dieser Frau und beschrieb die Begegnung mit Rosa Luxemburg als ein „Glück". Keine zweite Frau machte auf sie solch einen tiefen Eindruck. Damit war sie nicht allein. Große leuchtende Augen, die Verständnis für alles zu haben schienen, Bescheidenheit und Güte verloren ihre Wirkung auch nicht, wenn die herausragende Rhetorikerin auf der Rednerbühne sprach.
Alice Salomon: „Wir wollten die Welt verändern ..."
Da es kaum Hochschulen mit weiblichen Namen gibt, mag man sich über die Alice-Salomon-Hochschule einfach freuen. Viel schöner ist es zu erfahren, dass die Namensgeberin auch die Gründerin dieser Schule ist. Alice Salomon (1872-1948), Tochter aus gutem Berliner Hause, war 36 Jahre alt, als sie diesen Schritt wagte und die Soziale Frauenschule gründete.
Louise Schroeder: Die Bürgermeisterin als „Strohmann" im Kalten Krieg
Sie ist die erste Frau, die die EhrenBÜRGERwürde Berlins erhäelt. Warum? Alles ist bloß nur Zufall im Spiel der Mächte um die Macht in der Nachkriegszeit. Denn der „heimliche König" von Berlin, Ernst Reuter, scheitert am Veto der sowjetischen Militäradministration.
Sophie Charlotte - Porträt einer preußischen Königin*
Sie gilt als die Philosophin unter den Königinnen: Leibniz lobte sie - und John Toland. Sie forcierte die Societät der Wissenschaften, unterstützte Musik und Theater am brandenburgischen Hof. Von ihrem Gatten distanzierte sie sich und von ihrem Land. Sich selbst erfüllte Sophie Charlotte ein Leben in relativer Selbstbestimmung - in einer Zeit, in der ähnliches wenigen Fürstinnen möglich war.
Weshalb vom Herrenanzug der Claire Waldoff nur die Krawatte übrig blieb
21. Oktober 1884 Gelsenkirchen - 22. Januar 1957 Bad Reichenhall