Chronik Berlin: Berlin im Zeitalter der Reformation

 

Berlin-Chronik 1501 bis 1617

 

Das 16. Jahrhundert

1501 Die Pest grassiert in der Mark Brandenburg.

1510 Judenverfolgung in der Mark und in Berlin
ab 1513 Der allgemeine Landtag der märkischen Stände tagt in Berlin-Cölln.

1514 Das gemeinsame Rathaus von Berlin und Cölln wird abgerissen.

1516 Kurfürst Joachim I. richtet das Kammergericht in Berlin ein.

1516/17 Der Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg, Bruder des Kurfürsten, ernennt den Dominikanermönch Johannes Tetzel zum Generalsubkommissar der Kirchenprovinz Magdeburg. Tetzel treibt seinen Ablaßhandel auch in der Berliner Nikolaikirche.

1518 Die kurfürstliche Städte- und Polizeiordnung legt einheitliche Maße und Gewichte fest.

 

1521 bis 1540

1521 bis 1523 Joachim I. läßt an Stelle der Burg Spandau einen Witwensitz für Kurfürstin Elisabeth errichten.

1522 Johann Carion kommt als kurfürstlicher Berater nach Berlin.

1524 Der Kurfürst untersagt den Brandenburgern, die Lutherbibel zu lesen und zu verbreiten.

1524 bis 1530 Hans und Peter Vischer in Nürnberg fertigen das Grabmal für Kurfürst Johann Cicero. Es wird in der landesherrlichen Grablege, der Klosterkirche Lehnin, aufgestellt.

1526 Barbiere und Wundärzte erhalten ihr Innungsstatut.

1527 Kurfürstin Elisabeth tritt zu Ostern zum lutherischen Bekenntnis über.

1528 25. März Kurfürstin Elisabeth flieht nach Wittenberg.

1529 Lucas Cranach d. Ä. hält sich vermutlich am kurfürstlichen Hof auf. Es entstehen mehrere Porträts von Mitgliedern der kurfürstlichen Familie und religiöse Gemälde.

1535 Joachim II. wird Kurfürst.

1536 Pfingsten Die Dominikanerkirche wird als Sitz des Domstifts eingeweiht. Die kurfürstliche Reliquiensammlung wird im Dom ausgestellt.
Bürgermeister Hans Tempelhof und sein Bruder Georg erwerben vom Kurfürsten die Zivilgerichtsbarkeit.

1537 25. Februar Johann Baderesch wird erster protestantischer Pfarrer an St. Petri.

1537/38 Lucas Cranach d. Ä. fertigt einen Passionszyklus für den
? Dom an.

1538 bis 1540 Caspar Theyss erbaut das Renaissanceschloß zu Cölln.

 

1539

13. Februar Der Rat von Berlin und Cölln erbittet vom Kurfürsten die Zulassung des lutherischen Abendmahls.
15. Februar Aufgrund schwerer Auseinanderstzungen zwischen Katholiken und Anhängern Luthers befiehlt der Kurfürst der Bürgerschaft, sich zu bewaffnen.

1. November Joachim II. führt die Reformation in Brandenburg ein.
2. November Die Bürgerschaft nimmt in der Nikolaikirche das lutherische Abendmahl ein.
Der Wittenberger Bürger Christoph Weiß eröffnet die erste Druckerei in Berlin.
Joachim II. hebt das Einwanderungsverbot für Juden auf.

1540 Der „gemeine Kasten", die Armenkasse wird eingerichtet.
Johann Agricola wird Oberhofprediger.
Der Kaufmann Hans Kohlhase wird in Berlin hingerichtet.
Zum kurfürstlichen Hof gehörende Gewerke werden von den Zunftbestimmungen befreit.

 

1541 bis 1560
1541 Heinrich Knaust verfasst das erste Berliner Theaterstück: „Dreikönigsspiel".

1542 Die erste allgemeine Kirchenvisitation wird beendet.
Caspar Theyss beendet den Bau des Jagdschlosses Grunewald.
Die Pankower Mühle wird erstmals erwähnt.

1543 In Berlin-Cölln nimmt das Konsistorium als oberste Kirchenbehörde seinen Sitz.
Besitzvergleich von Berlin-Cölln: Als gemeinsamer Besitz werden festgestellt die Dörfer Berkholz, Lichtenberg, Mariendorf, Marienfelde und Tempelhof. Berlin besitzt Blankenburg, Rosenfelde, Pankow, Reinickendorf und Stralau, Cölln das Dorf ? Rixdorf.

1544 Die Räte von Berlin und Cölln erwerben von Hans und Georg Tempelhof die Zivilgerichtsbarkeit.

1545 Der Berliner Rat erwirbt das Kalandshaus.
Das Grabmal des Kurfürsten Johann Cicero wird aus der Klosterkirche Lehnin in den Berliner Dom überführt.

1550 Der Cöllnische Stadtgraben (Spreekanal) erhält die erste Schleuse.

1552 Der Kurfürst eröffnet die St. Marienschule neu.

1556 Joachim II. ernennt Lippold zum Aufseher aller Juden in der Mark.

1557 Der Bau der Zitadelle und Festung Spandau wird begonnen.

1558 In Köpenick entsteht das Renaissanceschloss.
Das Gutshaus Tegel wird urkundlich erwähnt.

 

1561 bis 1580

1564 Die Berliner Judenschaft beantragt eine Bauerlaubnis für eine neue Synagoge.

1565 Kurfürst Joachim II. schränkt das Glücksspiel ein und verbietet den Zinswucher.

1566 Die Pest grassiert in Berlin und Cölln.

1567 Der Kurfürst beschlagnahmt Wertgegenstände der Bürgerschaft zur Begleichung seiner Schulden.
"Knüppelkrieg" zwischen Berlin und Spandau

1568 Erste urkundliche Erwähnung von Treptow

1570 Die kurfürstliche Kantorei erhält eine offizielle Ordnung.

1571 Johann Georg wird Kurfürst.

1572 Bürgermeister Blankenfelde initiiert die erste Wasserleitung in Berlin. Sie wird über ein Gerinne am Mühlendamm gespeist.

1573 28. Januar Hinrichtung des kurfürstlichen Münzmeisters Lippold und Vertreibung aller Juden aus der Mark.

1574 Das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster und die Cöllnische Ratsschule werden gegründet.
Leonhard Thurneysser tritt in den Dienst des Kurfürstenpaares.
Am 24. August findet erstmals der Stralauer Fischzug (Stralau) statt.

1576 Die Pest grassiert abermals in Berlin und Cölln.

1578 Rochus Guerini Graf zu Lynar kommt nach Berlin, erweitert das Schloss und baut die Spandauer Zitadelle aus.
Am Spandauer Mühlentor lässt er eine Pulvermühle errichten.
Erstmals wird eine Schleuse am Mühlendamm erwähnt.

1580 Erlass einer städtischen Verordnung gegen überzogenen Luxus.

 

1581 bis 1600

1581 Ein Brand zerstört das Berliner Rathaus.

1583 Kurfürst Johann Georg erlässt eine Verordnung zur Stadtreinigung.

1584 Das Berliner Rathaus wird wieder aufgebaut.

1585 Lynar erbaut die Hofapotheke am ? Schloss.

1587 Bartholomaeus Krüger veröffentlicht die Textsammlung „Hans Clawerts Werckliche Historien" über das Werk Hans Clauerts.

1595 10. Oktober Der Besuch König Christians IV. von Dänemark am kurfürstlichen Hof wird feierlich begangen.

1598 Joachim Friedrich wird Kurfürst.

 

Das 17. Jahrhundert

1601 Hieronymus Graf Schlick errichtet einen neuen Gutshof am Wedding und betreibt eine Meierei.

1603 Kurfürst Joachim Friedrich erlässt eine Verordnung gegen Ruhestörung.

1604 13. Dezember Der Geheime Rat tagt erstmals im Cöllner Schloss.

1606 Christoph Runge übernimmt die Druckerei Leonhard Thurneyssers.

1607 Kurfürst Joachim Friedrich stiftet das Joachimsthalsche Gymnasium.

1608 ? Johann Sigismund wird Kurfürst.

1613 25. Dezember Johann Sigismund konvertiert zum reformierten Bekenntnis.

1614 Der Kurfürst publiziert in der Confessio Sigismundi sein Glaubensbekenntnis und die Rechtfertigung seiner Konversion.
Durch den Glaubenswechsel des Kurfürsten werden Cleve, Mark und Ravensberg erworben.
Johann und Samuel Kalle erhalten ein Buchhändlerprivileg zum Vertrieb calvinistischer Schriften. Sie gründen damit die Vorgängerin der Haude & Spenerschen Verlagsbuchhandlung.

1615 Die katholische Ausstattung wird auf Befehl des Markgrafen Johann Georg aus dem Dom entfernt. Ein Teil der Ausstattung wird in die Schloßkapelle gebracht, die der Kurfürstin Anna weiterhin zur lutherischen Andacht dient.
Das Vorgehen provoziert den „Berliner Tumult".

1617 Der kurfürstliche Postmeister Christoph Frischmann gibt die erste Berliner Wochenzeitung heraus.

 

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